Wenn es ein Fett gibt, das sowohl in den ayurvedischen Lehren als auch in modernen Profiküchen einen festen Platz hat, dann ist es definitiv das Ghee. Auch bekannt als geklärte Butter, verleiht es Speisen nicht nur ein intensiveres Aroma, sondern bringt ganz nebenbei auch noch gesundheitliche Vorteile mit sich: cholesterinsenkend, monatelang haltbar ohne Kühlschrank, und – man glaubt es kaum – es wird sogar besser, je älter es ist.
Das Beste daran? Mit der Thermomix (TM31, TM5 oder jede andere Version ohne Raketenabschussvorrichtung) ist die Zubereitung kinderleicht. Eine Stunde lang lässt man die Maschine einfach arbeiten, und voilà – ein perfektes Ghee, ganz ohne Aufwand. Es ist, als hätte eine indische Großmutter ihre geheime Rezeptur an deutsche Technik weitergegeben.
Legen wir los – denn dieses goldene Fett macht sich nicht von allein!
500 g ungesalzene Butter (ja, wirklich ohne Salz, sonst wird’s nix)
Ein Glas oder ein Keramikgefäß mit Deckel
Alufolie (ja, wie beim Pausenbrot)
Ein feines Sieb oder Mulltuch
Die Butter in Stücken in den Mixtopf geben. Dann 5 Sekunden auf Stufe 4 ohne Linkslauf mixen – einfach, um sie leicht zu zerkleinern und anzuwärmen.
Jetzt beginnt der magische Teil: 30 Minuten bei 100 °C auf Stufe 2, ohne Messbecher – wir wollen, dass der Wasserdampf entweichen kann. Keine Angst, nichts spritzt.
Nach der ersten Phase geht’s ans Eingemachte: Weitere 30 Minuten bei Varoma-Temperatur, wieder Stufe 2, und weiterhin ohne Messbecher. Jetzt trennt sich das Wasser von der Butter und du erhältst das goldene Ghee – ein echter Zaubertrick.
🔁 Tipp: Wenn du den TM5 nutzt, kannst du mit 30 Minuten bei 120 °C beginnen und danach auf 100 °C reduzieren, jeweils auf Stufe 2. Wichtig ist: Der Dampf muss raus!
Lass das Ghee kurz ruhen. Oben bildet sich etwas Schaum – den kannst du mit einem Löffel abschöpfen. Unten bleibt ein weißer Bodensatz – den bitte nicht mit ins Glas kippen. Filtere das klare Ghee durch ein Sieb oder ein Mulltuch in dein Glas oder Gefäß.
Den Bodensatz und Schaum bitte nicht mitverwenden – das ist wie Kaffeesatz, den will auch niemand im Getränk.
Ghee hat einen hohen Rauchpunkt, ist also ideal zum Braten, Rösten, Backen – einfach alles. Weil die Milchbestandteile entfernt sind, ist es laktosefrei und besonders für Menschen mit Unverträglichkeiten oder Fans der Ayurveda-Küche interessant.
Außerdem brauchst du weniger Ghee als von anderen Fetten – es schmeckt intensiver und macht schneller satt. Sparsam, gesund und lecker? Jackpot.
Ganz wichtig: Der Thermomix muss blitzsauber sein, besonders unter dem Messer. Sonst riskierst du Schimmelbildung – und das wäre wirklich schade um dein flüssiges Gold. Nach dem Abfüllen das Glas mit Alufolie umwickeln und an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahren. Nicht in den Kühlschrank stellen! Ghee liebt es draußen – wie ein echter Abenteurer.
Und ja: Je älter das Ghee, desto besser. Der Geschmack wird voller, nussiger, komplexer. Wenn du Geduld hast, wirst du belohnt.
Auch im normalen Topf gelingt dir Ghee: Einfach die Butter bei niedriger Hitze etwa 30–40 Minuten köcheln, regelmäßig den weißen Schaum abschöpfen und am Ende durchsieben. Wichtig ist ein Topf mit dickem Boden, damit nichts anbrennt. Der Aufwand ist etwas größer, aber das Ergebnis ebenso göttlich.
Wenn du ein Fett suchst, das nicht nur gut schmeckt, sondern auch gesund, vielseitig und extrem haltbar ist, dann ist Ghee deine neue Küchenliebe. Und mit der Thermomix wird die Herstellung zum Kinderspiel.
Einmal gemacht, hast du monatelang Freude daran – auf Brot, im Curry, beim Braten von Gemüse oder einfach pur (wir urteilen nicht).